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13.09.1999- 13.01.2008
Als der Regenbogen verblasste
da kam der Albatross
und er trug mich mit sanften Schwingen
weit über die sieben Weltmeere.
Behutsam setzte er mich an den Rand des Lichts.
Ich trat hinein und fühlte mich geborgen.
Ich habe euch nicht verlassen,
ich bin euch nur ein Stück voraus.
Warum nur so früh? Im stillen Gedenken an eine wunderbare Freundin
Dein Frauchen
Zum ersten Todestag
Unsere Toten leben fort in den süssen Flüssen der Erde,
kehren wieder mit des Frühlings leisem Schritt,
und es ist ihre Seele im Wind,
der die Oberfläche der Teiche kräuselt.
Häuptlings Seattle vom Stamme der Duwamish
Dein Frauchen
Zum zweiten Todestag
Man lebt zweimal:
das erste Mal in der Wirklichkeit,
das zweite Mal in der Erinnerung.
Honoré de Balzac
Dein Frauchen
Zum dritten Todestag
Nun, o Unsterblichkeit, bist du ganz mein.
Heinrich von Kleist
Zum vierten Todestag
Es kann nicht immer so bleiben,
hier unter dem wechselnden Mond,
es blüht eine Zeit und verwelket,
was mit uns die Erde bewohnt.
August von Kotzebue
Zum fünften Todestag
Dreifach ist der Schritt der Zeit:
Zögernd kommt die Zukunft hergezogen,
Pfeilschnell ist das Jetzt verflogen,
Ewig still ist die Vergangenheit.
Friedrich Schiller
Zum sechsten Todestag
Lass mich schlafen,
bedecke nicht meine Brust mit Weinen und Seufzen,
sprich nicht voller Kummer von meinem Weggehen,
sondern schließe deine Augen,
und du wirst mich unter euch sehen,
jetzt und immer.
Khalil Gibran
Zum siebten Todestag
Wenn Dir jemand erzählt,
dass die Seele mit dem Körper zusammen vergeht
und dass das, was einmal tot ist, niemals wiederkommt,
so sage ihm: Die Blume geht zugrunde,
aber der Same bleibt zurück und liegt vor uns,
geheimnisvoll, wie die Ewigkeit des Lebens.
Khalil Gibran
Zum achten Todestag
„Und wenn du dich getröstet hast,
wirst du froh sein,
mich gekannt zu haben.“
Saint-Exupèry
Zum neunten Todestag
Es gibt viel Trauriges in der Welt und viel Schönes.
Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben,
als man ertragen kann,
dann stärkt sich indessen leise das Schöne
und berührt wieder unsere Seele.
Hugo von Hofmannsthal
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