Trendsetter's Aphrodite genannt Ronja

 

  

13.09.1999 - 13.01.2008

                                                                                       To err is human                                                                                         to forgive canine.

Anonymus

 

"Ronja"


Ronja stammt aus unserem A-Wurf und heißt eigentlich Aphrodite. Im Alter von fünf Monaten glaubten wir endlich die passenden Halter für sie gefunden zu haben. Sie kam in eine Familie mit drei Kindern und schien sich dort sehr wohl zu fühlen. War den ganzen Tag inmitten von Kindern, was ihr im Gegensatz zu vielen sehr zurückhaltenden IRWS überhaupt nichts ausmachte, da sie, genau wie ihr Bruder Apollon, der heute in Wien lebt, von Anfang an sehr zutraulich war. Eine Eigenschaft, die ich an meinen Hunden allerdings nicht mehr so sehr schätze, denn ich denke, eine gesunde Portion Zurückhaltung, die leider oft als Ängstlichkeit fehlinterpretiert wird, ist gerade in den Zeiten, in denen Hundehass und Hetze geradezu gesellschaftsfähig sind, durchaus angebracht und unter Umständen sogar lebensrettend.

Sommer 2000 verbrachte sie bei uns ihren Urlaub. Als wir sie schließlich zurückbrachten, waren wir der Meinung, dass alles in bester Ordnung wäre. Leider ein Trugschluss: Eines Tages erhielten wir einen Anruf, dass Ronja wegen einer Tierhaarallergie eines der Kinder abgegeben werden müsste. Wir nahmen sie also vorläufig bei uns auf, nachdem die Besitzer uns versprochen hatten, sich um einen geeigneten Platz für Ronja zu bemühen. Wie so oft, blieb es auch hier leider bei den halbherzigen Versprechungen. Wir dagegen hatten zwar viele Interessenten, von denen uns jedoch keiner wirklich geeignet erschien. Ronja sollte weder in Zwingerhaltung, noch zu Leuten, die sich ihre Kleidung und Wohnung nicht schmutzig machen wollten, vermittelt werden. Auch Aussagen wie:"Mein Grundstück ist 2000 Quadratmeter groß, da hat der Hund den ganzen Tag lang Auslauf und nachts darf er im Souterrain schlafen" konnten uns nicht gerade begeistern.


Zigmal wurden Unterlagen verschickt, mit dem Ergebnis, dass wir überhaupt nichts mehr hörten. Termine wurden vereinbart, aber nicht eingehalten und und .........Schließlich beschlossen wir, Ronja zu behalten, da wir ihr ersparen wollten, das gleiche Schicksal nochmals zu erleben.  
Diesen Entschluss haben wir bis heute nicht bereut, obwohl Ronja's Macke, Möbelstücke anzubeißen uns bis zuletzt  noch ab und an nervten.

Ronja wurde  mit großem Erfolg als Co-Therapeutin in einem Altersheim eingesetzt (Siehe auch Besuchshunde und ThM-der Verein), bei der sich ihre ruhige, liebenswürdige Art bestens bewährt hat. Mit ihrer Mutter Olympia verstand sie sich trotz der längeren Trennung sehr gut und auch mit Asta gab es keinerlei Probleme.

Im Herbst 2007 streiften Ronja und Asta durch Feld  und Flur, immer in Sichtweite versteht sich, wobei sie ausgezeichneten Gehorsam vor dem Wild zeigten. Wir hofften, dass das noch viele Jahre so gehen würde.

Aber dann schlug das Schicksal erbarmungslos zu. Mitte November 2007 entdeckte ich bei Ronja ganz plötzlich einen großen Tumor, der vollkommen unbemerkt innerlich gewachsen und nun aufgrund seines Gewichtes nach außen getreten war. Nach einer sofortigen Operation schöpften wir wieder Hoffnung, auch wenn der histologische Befund Adenokarzinom  schlimmste Befürchtungen hervorrief. Ronja überstand die Operation ziemlich gut, der Heilungsprozess verlief rasch und unauffällig. Obwohl laut Tierarzt keine Metastasen vorhanden waren-eine Aussage, die  ich heute stark bezweifle, zeigten sich kurz vor Weihnachten weitere Gesäugetumore.

Am 6. Januar erlitt sie eine  Art Anfall und konnte danach die linke Seite nicht mehr kontrollieren. Der sofort konsultierte Tierarzt machte uns immer noch Hoffnung, Ein teueres Medikament sollte die Tumoren verkleinern und so eine weitere Operation ermöglichen. Nach einer scheinbaren Besserung konnte sie am Donnerstag darauf weder Futter noch Nahrung bei sich behalten, was der Tierarzt aber nicht als gravierend ansah. In der Nacht von Freitag auf Samstag ging es ihr sehr schlecht, so dass sie Herrchen im Auto hin und her fuhr und schließlich am Samstag Morgen in der Tierklinik war. Dort sah man aber keinen Grund, sie  stationär aufzunehmen. Am Nachmittag des selben Tages brach sie in einer anderen Tierarztpraxis schließlich vollkommen zusammen, sodass wir uns gezwungen sahen, sie wieder in die Tierklinik zu fahren. Nun wurde sie endlich aufgenommen. Leider verstarb sie dort am Sonntagmittag. Während es Diva und Olympia vergönnt war, sanft einzuschlafen, musste unsere Ronja durch tierärztliche Inkompetenz noch leiden. Wir machen uns heute noch Vorwürfe, diesem Tierarzt vertraut zu haben.

3. Juli 2008: Es fällt uns noch immer schwer, den viel zu frühen Tod Ronjas zu verarbeiten. Bei unseren Spaziergängen denke ich häufig, hinter jeder Biegung müsste sie wieder auftauchen und mich freudig anspringen. Doch dann kommt mir wieder das Gedicht "The Raven" von Edgar Allan Poe in den Sinn "Quoke the raven: nevermore".

 

 

                                                                                                                                                                    weiter zu Athene
 

 

 

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