Ein aktueller Kriminalbericht über die Aktivitäten einer kooperierenden Hunde-und Katzenbande

 

 

 

Nicht nur Zweibeiner begehen Straftaten, wie Sachbeschädigung, Diebstahl, Mundraub und vieles mehr. Dass auch Hunde eine ausgesprochene Neigung zu derartigen Delikten haben, wird von deren Besitzern meist schamhaft verschwiegen. Mit diesem Bericht möchte nun die Autorin die Mauer des Schweigens durchbrechen und die Untaten ihre Setter öffentlich anprangern.

Die kriminelle Energie, die hier freigesetzt wird, steigert sich allerdings noch um ein Vielfaches, wennn diese ihre verabscheuungswürdigen Verbrechen in engster Zusammenarbeit mit der Spezies der "gemeinen" (im wahrsten Sinne des Wortes) Hauskatze verüben. Sind diese Tiere doch dazu befähigt, durch ihre angeborenen Kletterkünste, an fast alle Objekte der tierischen Begierde nahezu mühelos heranzukommen .

Bei der Schreiberin haben nun neben zur Zeit drei Settern (lauter irische Dickschädel) gleich eine Vielzahl dieser "hinterhältigen" Stubentiger Unterschlupf gefunden. Oder war es vielleicht doch umgekehrt? Leider konnte bisher die genaue Täterzahl nicht ermittelt werden, da Frauchen nebst Familie, aus unerfindlichen Gründen nicht mit der einfachen mathematischen Formel: Anzahl der Tiere ist gleich Anzahl der Beine geteilt durch vier, oder X=Y:4, zurechtkam. Naja, Mathe war noch nie die Stärke der Autorin.

Hier nun ein kurzer Auszug aus dem Strafregister dieser äußerst gefährlichen, da mit Zähnen und Klauen bewaffneten Bande.
Ein kurzer Schlag mit der Tatze, ein dankbarer Blick aus treuen braunen Setteraugen und schon gehörte der kunstvolldekorierte Blumenkorb dem bellenden Anstifter. Völlig unverständlich für diesen, wieso Frauchen für das kreative Neuarragement durch eine Hundeschnauze so gar kein Lob übrig hatte. Auch bemalte, scheinbar unerreichbar an einem Zweig, knapp unter der Zimmerdecke hängende Eier, eigentlich als Osterdeko gedacht, eigneten sich wunderbar zum Spielen für Hund und Katz'. Außerdem krachte es so toll zwischen den Setterzähnen.

Wohl dem Hund, der auf eine langjährige, produktive Zusammenarbeit mit mehreren Hauskatzen zurückblicken darf! Allerdings gab es dabei schon einige Pannen. So wäre doch fast einmal ein ausnahmsweise friedlich auf dem Sofa schlummernder Setter, von einer dicken Baumscheibe mit Brandmalerei erschlagen worden. Ein vorwitziger Stubentiger wurde dabei, ganz ohne Auftrag seitens der Hunde, tätig und beförderte das komische Ding mit einiger Mühe aus dem Regal. Zur Beruhigung des Lesers sei angemerkt, dass das arme Hundchen diesen heimtückischen Anschlag vollkommen unbeschadet überstanden hat.

Stofftiere sitzen, sehr zum Bedauern der Mitglieder der bellenden Zunft, auch weit oben im Regal. Lange Zeit wähnten die naiven Zweibeiner sie dort in absoluter Sicherheit. Zum Glück für die Setter gibt es aber auch hier eine wunderbare Kooperation mit den hauseigenen Dachhasen. Sobald sich diese die Plüschtierchen in schwindelnder Höhe geschnappt und auf den Fußboden entführt haben, ist es dann ganz einfach für den Hund, da ja deutlich größer, sie den Miezekatzen, notfalls unter Gewaltanwendung, zu entreißen. Allerdings wurden schon einige durchtriebene Samtpfoten, bar jeglicher Kooperationsbereitschaft, dabei beobachtet, wie sie sich mit ihrer Beute unter dem Bett oder unter den Schrank verkrochen haben.

Schuhe sind ein ganz spezielles Kapitel für sich. Besonders Trachtenschuhe mit Schleifen, Bommeln und anderen Stoffzeug darauf, eignen sich ganz hervorragend, zumindest nach Ansicht aller potentiellen Straftäter, für nachhaltige, avantgardistische Veränderungen. Absolut spitzenmäßige Effekte wurden dabei durch die ausgezeichnete Teamarbeit von Bandenmitgliedern beider Spezies erzielt. Speziell in schwarzes Lackleder ließen sich so herrliche Muster aus kleine spitzen Katzenzähnen - und großen, kräftigen Settergebissabdrücken, bevorzugt in die Fersenteile, prägen.

Und hier noch ein besonders hinterhältiges, heimtückisches Verbrechen der rothaarigen Irin. Gerade als die völlig ahnungslose Hundehalterin dem Postboten die neueste Ausgabe einer Hundezeitschrift entrissen hatte, und still vor sich hinlächelnd zuerst die Glosse las, schlich sich der räuberische Setter klammheimlich an den Tisch, schob völlig geräuschlos Schnauze und Pfote darauf und .......
Kurze Zeit später wurde eine Brezel gesichtet, die gerade zusammen mit dem Hund das Weite suchte - oder so ähnlich. Allzu weit kam sie allerdings nicht, wurde die Ärmste doch kurzerhand im nächsten Katzenklo vebuddelt. Nach glaubhaften Augenzeugenberichten soll der Dieb sich später gewundert haben, wieso Frauchen diese Beute wieder an sich genommen hat, ohne diese jedoch zu verspeisen.

Soweit der vorliegende "Polizeibericht": Sämtliche Täter sind weder geständig, noch reuevoll. Alle bisher unternommenen Resozialisierungsversuche seitens der Zweibeiner waren nicht zuletzt deshalb zum Scheitern verurteilt.


HILFE!!!Während der Niederschrift dieser Zeilen hat der Brezendieb wieder rücksichtslos zugeschlagen!

 

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© 1999-2015 Silvia Gabler

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