Geschichte der English Setter

 

Der English Setter ist eigentlich ein Nachkomme des spanischen Pointers und langhaariger Spaniels. Er wurde schon 1570 in dem "Büchlein über die Britischen Hunde“ vom Leibarzt Queen Elizabeths der Ersten, Dr.Cajus erwähnt.

Die Zuchtgeschichte der englischen Vorstehhunde bis hin zur Festigung der einzelnen Rassen spielte sich ausschließlich auf den Britischen Inseln ab. Sie ist eng verknüpft mit der Geschichte des englischen, schottischen und irischen Hochadels. Schon damals kam der Setter in den heute üblichen Farben vor. Maßgeblich für Zuchtplanung und Auslese waren hauptsächlich aber die Arbeitsleistungen der Hunde bei der Jagd.
Bald begannen die einzelnen Länder ihren nationalen Vorstehhunde herauszuzüchten: in England den weißbunten English Setter, auf der grünen Insel den weißroten und den roten Irish Setter, in Schottland schließlich den schwarzroten Schottischen, bzw. Black and Tan Setter, welcher erst viel später seinen heutigen Namen Gordon Setter erhielt.

Zu Beginn des 19.Jahrhunderts unterhielten englische Adelige große Setterzuchtstätten. Sie züchteten ihre Jagdhunde nach ihren eigenen Vorstellungen.
Clubs und Zuchtvereine mit eigenen Standard und Ahnentafeln gab es damals noch nicht.
So ist überliefert, dass die English Setter auf Schloss Edmond in Cumberland eine reinweiße Grundfarbe mit braunen Platten hatten, während Graf Seafield weißgelbe Setter züchtete, die Setter des Grafen Souththeks waren dagegen dreifarbig.

Als eigentlicher Schöpfer des englischen Setters gilt Edward Laverack (1797-1877),weshalb der English Setter auch noch heute gelegentlich als Laverack Setter bezeichnet wird. E.Laverack lebte in Westmoorlands. Durch eine frühe Erbschaft wurde er ein unabhängiger, wohlhabender Mann.
Unter diesen Voraussetzungen konnte er sich sein ganzes Leben seiner Liebhaberei, der Zucht und Führung englischer Setter widmen: Mit dem Rüden "Ponto"und der Hündin "Moll", beide weiß mit schwarzen Tupfen, begründete er seinen Stamm und züchtete in Inzestverpaarungen über Jahrzehnte hinweg damit weiter. Er betrieb schärfste Leistungsauslese. Seine Hunde trainierte er in den schottischen Hochmooren, also unter extrem schwierigen Geländebedingungen. Er züchtete Setter, die Stabilität im Typ aufwiesen. Nicht nur im Mutterland, sondern auch im Ausland und Übersee erlangten seine Setter Berühmtheit. Laveracks Prinzip war es, schöne und gleichzeitig gute Hunde zu züchten, er war bestrebt, den Idealhund zu schaffen. 50 Jahre lang befasste er sich mit der Zucht der English Setter, in seinem Buch "The Setter" ist seine bemerkenswerte Inzucht über viele Generationen hinweg aufgezeichnet. Der Zeitraum von 1819 bis 1874 kann als die wichtigste Epoche in der Zucht der English Setter gelten.
E.Laverack wünschte sich einen Setter von vorzüglichem Aussehen, gepaart mit excellenten jagdlichen Eigenschaften. Aber mit zunehmenden Alter befasste er sich nur noch mit der Zucht schöner Hunde, ein Zuchtziel, das zweifelsohne leichter zu erreichen ist. So kam es, dass seine Setter bei den Fieldtrials nichts mehr gewinnen konnten.

In Gestalt des Walisers Llewellin(1840-1925 ) erschien ein neuer Züchter auf dem Plan. Llewellin baute sich aus einer Mischung von Gordon X Irish und Laveracksetterblut einen eigenen Setterstamm auf. Er kannte von Anfang an nur ein Zuchtziel, einen für die Feldjagd idealen Hund, das Aussehen war für ihn zweitrangig.

Der English Setter, dürfte, wie der Irish und der Gordon Setter, noch vor Beginn des 20.Jahrhunderts nach Deutschland gelangt sein .
Er erreichte aber wohl nie den Bekanntheitsgrad obiger Settervaritäten. Heute wird der English Setter in Deutschland von zwei Vereinen betreut, dem Verein für Pointer und Setter e.V und seit 1981 auch vom English Setter Club e.V. Auch außerhalb des VDH's fallen in Vereinen wie dem Internationalen Jagd und Gebrauchshundeverband e.V., dem WRV und einigen anderen gelegentlich Würfe. Im Gegensatz zu den im VDH gefallenen Würfen sind hier aber keine Zahlen bekannt.

1996 wurden beim VDH 100, im Jahr 2000 dagegen nur 59 Welpen eingetragen. Im Jahr 2001 war mit 78 ein leichter Aufwärtstrend zu verzeichnen, 2002 waren es noch 74, im Jahr 2003 dagegen nur noch 55 Welpen, im Jahr darauf waren es 51. Im benachbarten Ausland, wie Österreich und Italien, erfreuen sich die English Setter weitaus größerer Beliebtheit. 2006 gab es beim VDH 64 Eintragungen für den English Setter. 2014 waren 57 Einträge zu verzeichnen.

 

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Quellenangabe

 

  • Standard FCI www.fci.be
  • Eintragungszahlen VDH www.vdh.de
  • DER HUND Ausgabe 12/95
  • Das Deutsche Hundemagazin Ausgabe 7/99
  • Partner HUND  Ausgabe3/97
  • Hunde Revue Ausgabe 9/91
  • HUNDEWELT Ausgabe 07/2001
  • Hundemagazin Ausgabe 6/84
  • Setter und Pointer Hilde Schwoyer Kosmos Verlag
  • Setter Portrait Hilde Schwoyer Kynos Verlag
  • Setter und Pointer Rothweiler und Steidl Paul Parey Verlag 

 

© 2002-2015 Silvia Gabler

 
 
 
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